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Sonntag, 14. August 2011

Helmvergleich

Da ich ja diese Woche einen Helm für Höhlen und Minen mir besorgt hatte, fanden sich bei meinem Equipment-Regal nun 2 Helme. Den zuvor hatte ich ja schon einen Kletterhelm mir besorgt, für Klettersteige u.ä. Nun will ich in diesem Beitrag mal die Unterschiede aufzeigen, den die gibt es.


Die Helme:
Der Kletterhelm Mammut Skywalker 2
  • Gewicht: 380gr (ohne Kopflicht u. Helmkamera). Mit Helmkamera und Kopflicht sind es dann schon gute 705gr (+/- 10gr)
  • Grösse: 53-61cm 
  • Schale: Kunststoff
  • Innen: EPS Innenschale (Styropor) 
  • Kosten: 90.- CHF (ca. 81.- €)

Speläohelm Petzl Explorer LED 14
  • Gewicht: 725gr (mit Kopflicht und Karbidlampe, ohne Kamera). Mit Helmkamera: 875gr (+/- 10gr) als Grundgerüst dient hier der Ecrin Roc Helm
  • Grösse: 53-63cm
  • Schale: Kunststoff
  • Innen: Aufhängesystem mit Gurtband
  • Kosten: 265.- CHF* (ca. 240.- €)

Die Unterschiede:

Die Helme unterscheiden sich äusserlich im Prinzip nur vom Design auf den ersten Blick.
Der Mammut ist glatt und der Petzl eben nicht. Eine glatte Oberfläche ist besser geeignet für die Helmkameras und deren Befestigungsmöglichkeiten die meistens mit 3M Klebefolien bzw. -Pads bestückt sind. Beim Mammut halten diese besser, da die Oberfläche glatt ist und somit mehr Klebefläche bietet. Beim Petzl wirds ein wenig problematischer, da dessen Oberfläche rau strukturiert ist und deshalb weniger Klebefläche bietet. Trotz der ausgezeichneten Klebefähigkeiten des 3M Materials wird das Pad nicht lange halten. Eine andere Möglichkeit wäre die bei der ContourGPS mitgelieferten Befestigung für Skibrillen mit zwei Schrauben zu befestigen.

Kletterhelm Styropor (in-mold) Detail
Innenansicht Kletterhelm


Innenansicht Speläohelm

Gurtband Aufhängung des Speläohelms
Hier wären wir auch nun beim Nachteil des Kletterhelms gegenüber dem Speläohelm. Dadurch, dass das Styropor direkt an den Kunststoff befestigt ist (in-mold) kann man keine Löcher bohren und somit auch keine Lampen befestigen, da man dann das Styropor beschädigt und die Sicherheit damit nicht mehr gewährleistet wird. Dafür ist der Kunstoff dünner und flexibler und somit auch leichter. Der Kunststoff beim Petzl ist eher härter und im oberen Bereich auch verstärkt. 

Helm anpassen:
Die beiden Helme sind universal, dass heisst man kann sie für jeden Kopf einstellen. Beim Mammut sind es 53-61cm und beim Petzl 53-63cm, d.h. der Petzl bietet 2cm mehr Platz für den Dickschädel.
Bei beiden Helmarten kann man mittels Einlagen den Helm auch für kleine Köpfe tragbar machen. Für Kinder gibt es eigene Kinderhelme, wobei ich diese nur bei den Kletterhelmen finden konnte, was vielleicht damit zu tun haben könnte, dass man Kinder eher in den KS schickt als in eine Höhle?

Verstellrad beim Mammut am Hinterkopf

Verstellrad für das Hinterband beim Petzl

Verstellrad für den Kopfumfang beim Speläohelm
Der Speläohelm lässt sich in diesem Sinne besser (feiner) einstellen als der Kletterhelm. Die Gurte beim Petzl sind ein wenig weiter (ca. 0.3 cm +/-).


Beleuchtung:
Beim Mammut Kletterhelm kann man jede Kopflampe mit Band befestigen, 4 Clips sorgen für guten Halt. Beim Petzl Speläohelm ist es ein klein wenig anders. Der Explorer ist eine Zusammenstellung von Karbid-, Halogenlampe sowie LED. Für den Karbidbrenner braucht man noch einen Gasentwickler, hier ist es egal von welcher Firma er kommt. Ich selbst benutze die Ariane von Petzl.
Mit dem Brenner wird ein 14 und ein 21 Liter Brenner geliefert. Der 14Liter verbraucht in der Stunde 14L Gas und der andere 21, dem zu Folge ist der 14L sparsamer, aber eben auch nicht so hell wie der 21L.Gezündet wird das Acetylengas mit dem Piezo-Zünder beim Brenner. Für den Halogenbrenner gibt es auch einen Ersatzbrenner, der sich idealerweise schon im Gehäuse befindet. Diese muss nur noch geöffnet werden und dann Lampe rein, raus, fertig, Deckel zu.

Der Brenner mit Piezo-Zündung
Die Lampe mit Halogenbrenner und LED

Unter dem Karbidbrenner befindet sich die zwei anderen Lampenarten. Bei der Lampe handelt es sich um die Petzl Doubelt LED 14, hier halt ohne Kopfband. Die Lampe ist fest am Helm angeschraubt und lässt sich neigen. Hinten am Helm befindet sich der Batteriefach, wo man wahlweise 4 AA Batterien (oder Akkus) oder die Petzl-eigenen Akkus einfügen kann. Das Fach ist sehr gut verpackt, der Deckel hat eine Gummidichtung und wird mit zwei Metallklemmen sehr fest befestigt. Man bekommt das Fach nicht ganz so leicht auf, aber das ist auch gut so, ist das ganze doch wasserdicht. 
Batteriefach
Sowohl der Halogenbrenner als auch die LEDs lassen sich mit einem Dreschalter an der Seite bedienen. Drückt man hoch, so schaltet sich der Halogenbrenner ein. Drückt man 1x runter, dann brennen die LED's im normalen Modus, 2x runter: Volle Power und 3x runter heisst dann Eco-Modus. Die 14 LED's sind sehr stromsparend und machen eine gute Arbeit. Sie haben im Gegensatz zu den zwei anderen Lampen einen Blaustich und sind deshalb nicht so angenehm für die Augen wie z.B. der Karbidbrenner. Der Drehschalter lässt sich in der ausgeschaltenen Position sperren, so wird verhindert, dass sich die Lampe ausversehen einschaltet. Der regulierte Stromkreis sorgt für konstante Leuchtintensität und schaltet in den Notbetrieb, wenn die Batterie/Akku-Leistung zu neige geht.


Fazit:
Der Petzl ist schwerer, bietet aber in Höhlen mehr Sicherheit und hat ne Karbid-, Halogen- und LED-Lampe integriert. Dafür eignet sich der Mammut bestens für Klettereien und Klettersteige, notfalls kann man sicher auch mal in eine Höhle, ideal ist es aber nicht. Der Petzl in dieser Ausführung wäre für KS und Klettereien zu schwer.



*Preise bei Speleotek in München und dank bestem fast 1:1 Eurokurs zum Franken. Der schweizer Preis wäre ca. 330.- CHF 



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